Ärzte gelten als Halbgötter in Weiß. Und tatsächlich ist das Vertrauen vielen Patienten zu ihren behandelnden Medizinern nach wie vor ungetrübt. Doch wer in eine fremde Stadt zieht oder sich aus anderen Gründen einen Doktor suchen muss, der wird nur schwer das finden, was er zu entdecken hofft. Immer weniger Praxen werden angeboten. Die Wartezeiten in ihnen sind dank einer wahren Flut an Patienten aber sehr hoch. Zu allem Überfluss nimmt sich der Doktor nur wenig Zeit oder scheint gnadenlos seine Therapie durchdrücken zu wollen. Alles das sind Indizien, die den Arzt in kein gutes Licht rücken. Doch es gibt noch einige andere Merkmale, auf die der Betroffene achten sollte, wenn er sich in die Hände eines Mediziners begibt.
Der persönliche Eindruck zählt
Diplome an der Wand schaffen Vertrauen. Sie suggerieren, dass der Arzt in seinem Vorgehen sehr kompetent ist. Doch das allein, weiß auch das Deutsche Ärzteblatt, zeichnet noch keinen guten Arzt aus. Nicht selten bietet sich dem Hilfe suchenden Patienten aber ein anderes Bild, wenn der Mediziner etwa auf Fragen keine Antwort parat hat oder nur nach langem Suchen in seinen Fachbüchern eine Therapie empfiehlt. Für den Betroffenen ist es jedoch wichtig, bereits im ersten persönlichen Kontakt einen positiven Eindruck zu erwerben. Sicherlich ist es kein Beinbruch, wenn der Doktor nicht spontan alle Probleme zu beheben weiß, aber selbst in den Momenten der Ungewissheit sollte er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und dem Patienten zur Seite stehen.
Immer weniger Zeit
Auch die Mediziner stehen häufiger unter Zeitdruck. Damit sich ihre Arbeit am Monatsende auch finanziell lohnt, sind sie beinahe gezwungen, eine Vielzahl an Patienten zu behandeln. Das führt jedoch dazu, dass für den Einzelnen oft nur wenige Minuten bleiben, zu wenig, um tatsächlich eine profunde Diagnose zu stellen oder eine geeignete Therapie auszuwählen. Der Arzt sollte sich daher die nötige Zeit nehmen, statt den Betroffenen einfach nur durchzuschleusen sowie ihn mit einem Rezept und warmen Worten zu verabschieden. Ist er dagegen bei zwei oder sogar drei Terminen dazu nicht in der Lage und fühlt der Patient, dass auf seine Leiden nicht eingegangen wird, sollte die Praxis gewechselt werden.
Die Wahl der Medikamente
Sobald es an das Einstellen der Medikation geht, zeigen viele Ärzte eine schlechte Seite. So verschreiben sie nur solche Präparate, die von einem oder wenigen Pharmaunternehmen stammen. Das mag aus der Sicht der Mediziner legitim sein. Für den Patienten ist es dagegen wichtig, nicht die Verkaufsquoten eines Herstellers zu erfüllen, sondern das Heilmittel zu erhalten, das am ehesten die Aussicht auf Genesung verspricht. Allerdings sollte eine Entscheidung durch den Betroffenen erst dann erwogen werden, wenn der Arzt mehrfach trotz deutlich besserer Alternativen zu einem bestimmten Produzenten von Medikamenten geraten hat und eine Abkehr von diesem Verhalten nicht in Sicht ist.
Die Heilung als Kriterium
Abschließend bleibt ein deutliches Merkmal, das sehr gut über die Qualitäten des Arztes entscheidet: Und das ist die Heilung selbst. Fühlt sich der Patient trotz mehrfacher Besuche beim Mediziner nicht auf dem Wege der Besserung, schlagen die Medikamente nicht an und ist ein allgemeiner Fortschritt nicht erkennbar, so spricht das eine sehr deutliche Sprache gegen den Arzt. Sicherlich ist eine Genesung oft mit Zeit und Kosten verbunden. Die gröbsten Symptome sollten allerdings relativ schnell gelindert werden. Ist der Doktor dazu nicht in der Lage, so wäre ein Wechsel der Praxis nicht nur legitim, sondern in jedem Falle auch anzuraten. Denn ein guter Arzt bemisst sich immer auch am Wohlergehen seiner Patienten.