Impfschutz in Deutschland

Eine Impfung dient nicht nur zum Schutz des Individuums, sondern auch der Gesellschaft. Durch Kampagnen der WHO ist es bereits gelungen, einige Krankheiten auszurotten, für andere (z.B. Masern) ist dieses Ziel bereits formuliert worden. Auch sind die Impfstoffe immer zuverlässiger wirksam und deutlich sicherer geworden.
Damit ein nahezu lückenloses Impfnetz aufgebaut werden kann, werden die Impfungen von der ständigen Impfkommission STIKO über einen Kalender empfohlen und von den Kinderärzten entsprechend umgesetzt.

Im Untersuchungsheft des Kindes werden die Impftermine schriftlich festgelegt, so dass es den Eltern erleichtert wird, die Termine fristgerecht wahrzunehmen. Jede durchgeführte Impfung wird in einem persönlichen Impfpass eingetragen und der Impfstatus somit dokumentiert.

Impfungen für Säuglinge

Die ersten regulären Impfungen sind ab dem dritten Lebensmonat vorgesehen. Diese Kombination besteht aus einer siebenfach Impfung: Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie („der Würgeengel der Kinder“), Pertussis (Keuchhusten), Haemophilus influenza Typ b (Erreger der lebensgefährlichen Epiglottitis), Polio (Kinderlähmung), Hepatitis B (eine Infektion führt zur virale Leberentzündung) und Pneumokokken (diese Bakterien lösen Lungen- und Hirnhautentzündungen aus).
Im Säuglingsalter sind noch zwei Auffrischungen dieser siebenfachen Impfung auf dem Kalender.
Neu von der STIKO aufgenommen wurde die Impfung gegen Rota-Viren. Diese Viren lösen eine Durchfallerkrankung aus, die für Säuglinge und Kleinkinder durch massive Wasserverluste gefährlich werden kann.

Impfungen für Kleinkinder

Ab dem zwölften Lebensmonat sollten erstmalig Lebendimpfstoffe eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um abgeschwächte oder veränderte Viren, die eine schützende Immunreaktion auslösen. Im ersten Lebensjahr liegen noch schützende Antikörper der Mutter vor, welche das geimpfte Virus inaktivieren würden, bevor es eine Immunreaktion initiieren kann. Daher ist eine vorzeitige Impfung nicht sinnvoll.
In diese Impfstoffklasse fällt die von der STIKO empfohlene MMR-Kombination gegen Masern, Mumps und Röteln (besonders gefürchtet ist eine Infektion während der Schwangerschaft mit Folgen für das ungeborene Kind).
Auch gegen Varizellen wird geimpft, sie sind Auslöser der Windpocken und der Gürtelrose (Herpes Zoster). Ein Schutz gegen Meningokokken wird ebenfalls empfohlen, diese Bakterien können eine gefährliche Hirnhautentzündung mit hoher Letalität verursachen.
Auch wird um den 12. Lebensmonat die vierte siebenfach Impfung durchgeführt.
Eine erneute Auffrischimpfung für Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten ist im Alter von ca. fünf Jahren vorgesehen.

Impfungen für Jugendliche

Viele Impfungen müssen im Jugendalter aufgefrischt werden, z.B. Polio, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten. Neu ist für Mädchen und jungen Frauen eine Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV), welche einen Gebärmutterhalskrebs mit verursachen können.

Impfungen für Erwachsene

Grundsätzlich gibt es keine Impfungen speziell für das Erwachsenenalter. Lediglich die Auffrischimpfungen für z.B. Diphtherie und Tetanus, Impfungen bei fehlendem Grundschutz und Reiseimpfungen (z.B. Gelbfieber, FSME) sind von der STIKO für Erwachsene vorgesehen.

Impfungen für Senioren

Da ältere Menschen durch die geschwächte Immunsituation anfällig für bestimmte Infektionen sind, welche dann nicht selten schwerwiegende Verläufe annehmen, sind ab einem Alter von über 60 Jahren zusätzliche Impfungen empfohlen. Jährlich sollte eine Grippeimpfung (Influenza) und einmalig eine Pneumokokken-Impfung durchgeführt werden.

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