Gesundheitsvorsorge bei Tauchern

Faszinierende Korallenriffe, bunte Fische und geheimnisvolle Schiffswracks kommen einem in den Sinn, wenn man ans Tauchen denkt. Die Sportart entführt in außergewöhnliche Welten und macht Spaß, auch positive psychologische Wirkungen werden ihr nachgesagt. Doch Tauchen birgt auch Risiken. Wer die richtigen Voraussetzungen erfüllt und gut vorbereitet ist, kann aber viel Freude unter Wasser finden.

Grundsätzliches

Die richtigen Grundlagen sind das A und O für einen erfolgreichen Tauchgang

Erste Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Tauchgang ist das Erlernen der richtigen Tauchtechnik. Weiterhin sollte man über die veränderten physikalischen Bedingungen, die unter Wasser herrschen, Bescheid wissen, beziehungsweise darüber, wie sie sich auf den Köprer auswirken. In zehn Metern Wassertiefe herrscht beispielsweise bereits ein etwa doppelt so hoher Druck auf den Körper wie an Land. Neben dem Wissen über die körperlichen Belastungen gilt es zudem, das richtige Verhalten in Gefahrensituationen zu trainieren.

Ab einem Alter von acht Jahren kann man das Tauchen in speziellen Schulen erlernen. Körperliche Fitness und psychische Stabilität gelten als Voraussetzungen. Es wird empfohlen, sich einer ärztlichen Tauglichkeitsprüfung zu unterziehen, sie ist aber bei Hobbytauchern keine Pflicht. Ab dem 40. Lebensjahr wird eine jährliche Tauglichkeitsuntersuchung empfohlen.

Allgemein ist es immer gut, nicht allein, sondern mit einem Partner zu tauchen. So kann man sich per Körper- und Zeichensprache austauschen und sich gegenseitig helfen. Auf Alkohol und Medikamente wie Schlafmittel sollte vor dem Tauchen verzichtet werden. Außerdem sollte man ausgeruht sein und ausreichend gegessen und getrunken haben.

Die richtige Ausrüstung

Eine gute Ausrüstung gehört zu den wichtigsten Vorraussetzungen

Um sicher tauchen zu können, ist eine zuverlässige Ausrüstung unersetzlich. Maske, Schnorchel und Flossen gehören zur Grundausstattung sowohl beim Schnorchel- als auch beim Flaschentauchen. Beim Tauchen mit einer Sauerstoffflasche gehören außerdem ein Taucheranzug und sogenannte Tariermittel dazu. Tariermittel sind zum Beispiel Westen oder Ballast, mit denen der Auftrieb ausgeglichen werden kann.

Meist werden beim Flaschentauchen Drucklufttauchgeräte mit zehn bis 15 Litern Inhalt verwendet. Etwa 40 Minuten lang kann man mit einer zehn Liter fassenden Flasche mit 200 Bar unter Wasser bleiben. Wird in großer Tiefe getaucht, zum Beispiel bei wissenschaftlichen Arbeiten, müssen die Flaschen mit speziellen Sauerstoff-Helium-Gemischen gefüllt sein.

Tauchtabellen ermöglichen präzise Zeit- und Tiefenmessungen. Es empfiehlt sich weiter einen Tauchcomputer zu nutzen. Welches Modell in Frage kommt, läßt sich leicht mit einem Vergleich von verschiedenen Tauchcomputern ermitteln. Damit können Gefahrenquellen wie zu lange Tauchdauer, zu tiefes Tauchen oder zu schnelles Auftauchen vermieden werden.

Druckausgleich

Eine der wichtigsten Dinge, die es beim Tauchen zu beachten gibt, ist der Druckausgleich. Er kann durch Schlucken oder Ausatmen in die geschlossene Nase erreicht werden. Wichtig ist, rechtzeitig den Druckausgleich auszuüben, also schon bevor der erste Druck in den Ohren spürbar wird. Der Abstieg und der steigende Druck lassen sich leichter kontrollieren, wenn man sich in einer senkrechten Position mit dem Kopf nach oben befindet. Oft hilft es auch, den Kopf in den Nacken zu legen oder das betroffene Ohr nach oben zu halten. Beim Aufstieg ist es wichtig, nicht zu schnell nach oben zu tauchen. Mit regelmäßiger Übung fällt der Druckausgleich leichter.

Manche Menschen haben Probleme mit der Herstellung des Druckausgleichs. Ein Grund dafür kann sein, dass zu viel Ohrenschmalz in den Ohren ist. Ein HNO-Arzt kann diesen entfernen oder gegebenenfalls andere Ursachen abklären. Bei einer Erkältung oder anderen Erkrankung sollte man nicht tauchen gehen. Wissenswertes über Taucherkrankungen findet sich zum Beispiel unter www.hbo-rmt.de, wo viel über Tauch-Sportmedizin zu erfahren ist.

Ohrenpflege vor und nach dem Tauchen

Vor dem Tauchgang können die Ohren durch das Auftragen von etwas Salbe geschützt werden.

Um Ohrenschmerzen und Druckgefühlen nach dem Tauchen vorzubeugen, Haare gut trocken föhnen und eventuell ein Pflegemittel, beispielsweise in Form von Ohrentropfen, verwenden. Alternativ können die Ohren mit sauberem Trinkwasser ausgewaschen werden.

Tiefenrausch

Ab einer Tauchtiefe von 25 bis 30 Metern kann es zu einem Tiefenrausch kommen. Dieser rauschähnliche Zustand entsteht, wenn ein erhöhter Stickstoffgehalt durch den höheren Druck unter Wasser in den Organismus gelangt und die Synapsen blockiert. Ein metallischer Geschmack im Mund ist oft erstes Anzeichen eines einsetzenden Tiefenrauschs. Der Taucher fühlt sich „wie im Rausch“, sorglos und sehr euphorisch, er neigt zunehmend zur Selbstüberschätzung. Weiterhin können Sinnestäuschungen, später Angstgefühle, Bewusstseinstrübungen oder gar Bewusstlosigkeit einsetzen.

Alkohol und Medikamente wie Schlafmittel können das Risiko für einen Tiefenrausch erhöhen und sollten daher vor dem Tauchen gemieden werden. Wenn Anzeichen eines Tiefenrauschs auftreten, sofort höher schwimmen. Oft reichen schon wenige Meter aus.

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