Was ist Gesundheit?
- Im westlichen Sinne: Das Fehlen von Symptomen, Beschwerden sowie objektiven chemischen oder physikalischen Veränderungen des Köpers oder seiner Funktion.
- Im fernöstlichen Sinne: Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist.
- Gesundheit nach dem Salutogenesemodell von Antonovsky: Erfolgreiche psychobiologische Anpassung an die Umwelt.
Definition von Gesundheit
Gesundheit ist ein vielschichtiger Begriff, der weit über die bloße Abwesenheit von Krankheit hinausgeht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als „einen Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“.
Diese Definition unterstreicht, dass Gesundheit nicht nur durch das Fehlen von Krankheiten gekennzeichnet ist, sondern auch durch ein umfassendes Wohlbefinden in verschiedenen Lebensbereichen. Sie betont die Bedeutung des sozialen Umfelds und der psychischen Verfassung für die Gesundheit eines Menschen.
Im Laufe der Jahre wurde diese Definition erweitert und angepasst, um den dynamischen Charakter von Gesundheit besser zu erfassen. 1987 entwickelte die WHO ihre Definition weiter und beschrieb Gesundheit als „die Fähigkeit und die Motivation, ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben zu führen“. Diese Erweiterung berücksichtigt die individuellen Ressourcen und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die es einem Menschen ermöglichen, aktiv am Leben teilzunehmen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterscheidung zwischen objektiver und subjektiver Gesundheit. Während objektive Gesundheit durch medizinische Befunde und Diagnosen bestimmt wird, bezieht sich subjektive Gesundheit auf das persönliche Empfinden und die individuelle Wahrnehmung des eigenen Gesundheitszustands. Studien haben gezeigt, dass es möglich ist, sich trotz objektiver gesundheitlicher Einschränkungen subjektiv gesund zu fühlen, was die Bedeutung psychosozialer Faktoren für das Gesundheitsempfinden unterstreicht.
Die Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung von 1986 hebt hervor, dass Gesundheit als „ein positiver Begriff“ zu verstehen ist, der die Bedeutung von sozialen und persönlichen Ressourcen sowie körperlichen Fähigkeiten betont. Gesundheitsförderung zielt darauf ab, Menschen zu befähigen, mehr Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen und diese zu verbessern. Dies geschieht durch die Schaffung unterstützender Umfelder, die Entwicklung persönlicher Fähigkeiten und die Stärkung von Gemeinschaftsaktionen.
Einflussfaktoren auf die Gesundheit, Prävention und Resilienz
Einflussfaktoren auf die Gesundheit sind vielfältig und umfassen genetische Dispositionen, Umweltbedingungen, Lebensstil und sozioökonomische Faktoren. So können beispielsweise Bildung, Einkommen und soziale Netzwerke erheblichen Einfluss auf den Gesundheitszustand haben. Personen mit höherem Bildungsniveau und Einkommen haben oft besseren Zugang zu Gesundheitsdiensten und leben häufig in gesünderen Umgebungen.
Prävention spielt eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsförderung. Man unterscheidet zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Prävention. Primäre Prävention zielt darauf ab, das Auftreten von Krankheiten zu verhindern, beispielsweise durch Impfungen oder Aufklärung über gesunde Lebensweisen. Sekundäre Prävention beinhaltet Maßnahmen zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Krankheiten, wie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Tertiäre Prävention fokussiert sich auf die Verhinderung von Krankheitsfolgen und Rückfällen, etwa durch Rehabilitationsmaßnahmen.
In den letzten Jahren hat das Konzept der Resilienz an Bedeutung gewonnen. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, trotz widriger Umstände gesund zu bleiben oder sich schnell von Krankheiten zu erholen. Die Förderung von Resilienz kann durch den Aufbau sozialer Unterstützungssysteme, die Stärkung individueller Bewältigungsstrategien und die Schaffung förderlicher Umweltbedingungen erreicht werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Salutogenese, ein von Aaron Antonovsky eingeführtes Konzept, das sich auf die Entstehung und Erhaltung von Gesundheit konzentriert. Im Gegensatz zur Pathogenese, die sich mit der Entstehung von Krankheiten befasst, fragt die Salutogenese danach, welche Faktoren Menschen gesund halten. Zentral ist hierbei das Kohärenzgefühl, das aus den Komponenten Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit besteht. Ein starkes Kohärenzgefühl kann dazu beitragen, Stress besser zu bewältigen und die Gesundheit zu fördern.
Gesundheitsportal
Die Digitalisierung hat ebenfalls Einfluss auf das Gesundheitsverständnis und -verhalten. Gesundheits-Apps, Wearables und Online-Plattformen ermöglichen es Individuen, ihre Gesundheitsdaten zu überwachen und gesundheitsrelevante Informationen zu erhalten. Dies kann die Eigenverantwortung stärken, birgt jedoch auch Herausforderungen hinsichtlich Datenschutz und Informationsqualität.
Gesundheit als dynamischer Zustand
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gesundheit ein dynamischer Zustand ist, der von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Ein umfassendes Verständnis von Gesundheit berücksichtigt körperliche, geistige und soziale Aspekte sowie individuelle und gesellschaftliche Bedingungen. Die Förderung von Gesundheit erfordert daher einen ganzheitlichen Ansatz, der Prävention, Gesundheitsförderung und die Schaffung gesundheitsförderlicher Lebensbedingungen einschließt.
Vergleich von westlicher und fernöstlicher Medizin am Beispiel der Psychosomatik
westlich | fernöstlich |
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Ca. 200 Jahre alt | > 5000 Jahre alt |
Ausgewählte Erkrankungen werden in der Regel erst nach acht Jahren als solche erkannt, auch heute noch nicht selbstverständlich | Alle Krankheiten, TCM ist Psychosomatik |
Behandlung ist gezielt psychosomatisch | Behandlung ist immer (zwangslä;ufig) psychosomatisch |
Ziel ist die Beschwerdefreiheit bzw. Beseitigung der objektiven Befunde | Ziel ist psychosomatische Homöostase auf der Basis der 5-Elemente |
Alte Methoden gegen moderne Erkrankungen am Beispiel des Karoshi-Syndroms (plötzlicher Tod durch überarbeitung) | |
Psychoimmunologie ein modernes westliches Gebiet, das seit Jahrtausenden in der TCM praktiziert wird. Tod des (Ehe)Partners, Pflege eines dementen Angehörigen, Scheidung, Trennung, Eheprobleme nehmen Einfluss auf die Immunologie. |
Westliche Krankheitsentwicklung – Psychoneuroimmunologie
- Frustration
- Depression
- Aggression
- Autoaggression
- Autoimmun
Fernöstliche Krankheitsentwicklung
- Innere -Zorn, Traurigkeit, Sorge, Nachdenklichkeit, Freude, Angst, Schock
- äußere – Wind, Kälte Sommer-Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit, Feuer
- Andere – schwache Konstitution, überanstrengung (geistig u. körperlich), übermäßige sexuelle Aktivität, falsche Ernährung, Trauma, Parasiten, Vergiftungen, falsche Behandlung
Behandlung individuell nach Organmustern
Dadurch eingeschränkte wissenschaftliche Beurteilbarkeit.
Somatoforme autonome Störungen
Es geht aber nicht immer nur darum, paritätisch zwischen verschiedenen Therapieangeboten wählen zu können. Es gibt viele Erkrankungen, bei denen die Schulmedizin kein kuratives Angebot machen kann, wie Tinnitus, Maculadegeneration oder ein ganzheitliches Angebot erfolgreicher ist wie bei:
Funktionelle Herz-Kreislauf-Störungen
- Herzneurose
- Vagovasale Synkope
- Sympathicovasaler Anfall
- Juvenile hypotone Regulationsstörung
Funktionelle Atemstörungen
- Hyperventilation (chronisch)
- Hyperventilationstetanie (akut Seufzeratmung)
- Pychogener Husten
Funktionelle Magen-Darm-Störungen
- Meteorismus (Römheld-Syndrom)
- unspezifische epigastrische Beschwerden
- Colon irritabile
Funktionelle Muskelbeschwerden
- Weichteilrheumatismus
- Fibromyalgie-Syndrom
Funktionelle neurologische Beschwerden
- Spannungskopfschmerz
- Schlafstörungen
- Funktionelle Sexualstörungen
- Psychogene Appetitstörungen
- Funktionelle Sehstörungen