Bei einer guten Mundhygiene kommt es zum einen darauf an, regelmäßige Zahnpflege zu betreiben. Mindestens zweimal am Tag sollten die Zähne gründlich geputzt werden, am besten morgens und abends. Doch Zahnpflege allein reicht nicht, auch die Zahnzwischenräume dürfen nicht vernachlässigt werden, denn in diesen können sich durch zurückbleibende Speisereste Fäulnisbakterien bilden, die für üblen Mundgeruch und Entzündungen verantwortlich sind. Ein stark entzündetes Zahnfleisch bildet sich zurück und kann zu vorzeitigem Zahnverlust führen. Die Reinigung der Zahnzwischenräume kann über mit Hilfe von Zahnseide erfolgen, Interdentalbürsten oder mit Mundduschen. Stiftung Warentest hat diese Produkte unter die Lupe genommen und bewertet.
Darauf sollten Sie achten
Auch wenn das Hantieren mit Zahnseide (Tipps zur richtigen Benutzung) am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist, bevor sich eine Routine einstellt, sollte man sie benutzen, zumal sich der Aufwand und die Kosten in Grenzen halten. Die Vorteile überwiegen. Es gibt auf dem Markt diverse Zahnseideprodukte, darüber hinaus Interdentalbürstchen und Zahnbänder. Sehr gut reinigt einfache Zahnseide. Ob sie gewachst, ungewachst, mit oder ohne Mentholgeschmack ist, kommt auf den persönlichen Geschmack an und auf die Zahnzwischenräume. In sehr enge Zahnzwischenräume kommt man am besten mit einer gewachsten Zahnseide, weil sie besser in den Zwischenräumen gleitet. Dabei muss man vorsichtig vorgehen, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen. Für größere Zwischenräume oder für Spangenträger gibt es die Floss-Zahnseide. Die meisten getesteten Produkte bekamen die Note „Gut“.
Tests der Zahnseide
Bei ihren Tests mit 20 Probanden stellten die Autoren der Tests auch fest, dass es einige Zeit dauert, bevor die Benutzung der Zahnseide gut funktioniert. Bewährt hat sich laut den Testern die v-förmige Reinigung, bei der die Zahnseide um den Zahn gelegt und auf und ab bewegt wird. Zu Anfang kann dabei das Zahnfleisch leicht bluten, sollte aber nach einigen Tagen blutungsfrei klappen, sonst sucht man am besten einen Zahnarzt auf. Für Kinder wird die Benutzung von Zahnseide noch nicht empfohlen, da die Handhabung für sie zu schwierig ist. Ab dem Teenageralter sollte die Benutzung aber regelmäßig zur Zahnpflege gehören, denn ein entzündetes Zahnfleisch kann zur Parodontitis führen, die den Zahnhalteapparat lockert und später zu vorzeitigem Zahnausfall führen kann. Zudem können Entzündungen des Zahnfleisches durch Streuung von Bakterien an anderen Körperstellen zu Entzündungen führen, zum Beispiel zur Myocarditis. Aber auch die Benutzung von Zahnseide sollte den mindestens jährlichen Zahnarztbesuch nicht ersetzen. Fluoridhaltige Zahnseide wird von den Testern nicht empfohlen, hier sollte man besser zu Zahnpasten mit Fluorid greifen, das ist effektiver bei zweimal Putzen am Tag.
Interdentalbürsten und Mundduschen
Für die Zahnzwischenräume gibt es neben der Zahnseide, die am häufigsten vewendet wird, auch Interdentalbürsten und Mundduschen. Interdentalbürsten schnitten schlechter ab als Zahnseide. Zum einen ist die Verletzungsgefahr größer, zum anderen können Menschen mit sehr engen Zahnzwischenräumen diese nicht verwenden. Für Menschen mit Zahnzwischenräumen werden Interdentalbürsten allerdings gern von Zahnärzten oder Fachangestellten empfohlen, da diese über die Zahnseide hinaus noch einiges an Essensresten entfernen können, die sonst faulen und das Zahnfleisch schädigen können.
Von der Munddusche raten die Tester vollständig ab, mit der die Zahnzwischenräume durch einen Wasserstrahl gereinigt werden können. Sie kann zwar auch lose im Mund befindliche Speisereste wegspülen, doch die fest sitzenden Bakterien, die am Zahnhals anhaften und dort Karies (alles zum Thema Karies) und Parodontitis, dazu gibt es mehr bei der DGP (Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V.), verursachen können, erreicht sie in der Regel nicht. Menschen mit tieferen Zahnfleischtaschen sollten Mundduschen ganz meiden, weil bei ihnen die Gefahr besteht, dass sie sich mit der Munddusche Bakterien in die Zahnfleischtaschen spülen, die dort Entzündungen auslösen.
Zahnseiden können also uneingeschränkt empfohlen werden, egal für welche Variante man sich entscheidet. Bei allen Testpersonen besserte sich während der Testphase der Zustand des Zahnfleisches deutlich. So kann jeder Mensch viel für den Zustand seines Gebisses und des Zahnfleisches tun.