Die kosmetische Chirurgie ist für viele Menschen ein letzter Ausweg. Sie fühlen sich einfach nicht schön und wollen, dass sich daran endlich etwas ändert, doch das schaffen sie weder durch Sport, Abnehmen, Make-Up, eine Typberatung oder andere weniger invasive Methoden. Sie setzen ihre letzte Hoffnung in den plastischen Chirurgen und hoffen, dass er ihnen endlich zu ihrem Traumkörper verhelfen kann. Wie jeder medizinische Eingriff ist diese Art der Chirurgie jedoch nicht ganz risikofrei und ungefährlich, auch sie bringt gewisse Gefahren mit sich. Und diese sollte man kennen, bevor man sich endgültig für den Weg der Schönheitschirurgie entscheidet.
Narben und Heilungsfehler
Bei der plastischen Chirurgie wird fast immer mit dem Skalpell gearbeitet. Geschnitten wird nach Möglichkeit nur auf den Schleimhäuten, da diese schnell wieder verheilen und man dort auch selten Narben zurückbehält. Es kann allerdings immer passieren, dass doch eine sichtbare Spur des Eingriffs zurückbleibt. Das Risiko erhöht sich auf der Haut des Patienten, da Narben dort vor allem im Erwachsenenalter nicht mehr rückstandsfrei heilen – es sei denn, ein erfahrener Chirurg setzt die Schnitte und überwacht die Heilung, damit wirklich nichts zurückbleibt. Mit einer leicht sichtbaren Narben sollte man aber immer rechnen, auch wenn Kunstfehler mit schweren Folgen sehr selten sind.
Verletzungen umliegenden Gewebes
Bei operativen Eingriffen besteht immer ein gewisses Risiko, dass der Arzt unabsichtlich das umliegende Gewebe verletzt und beschädigt. Wie schwer der Schaden ist, hängt natürlich vom betroffenen Gewebe ab sowie von der Art der Verletzung. Es kann beispielsweise bei der Brust-OP passieren, dass der Operateur die Milchdrüsen verletzt und man ein Kind dadurch nicht mehr säugen könnte. Schlimmstenfalls passieren auch schwere Verletzungen; beispielsweise gibt es Fälle von Fettabsaugungen, die immer noch ein Risiko darstellen können, in denen die Geräte auch den Darm verletzt haben und eine Not-OP mit anschließendem Krankenhausaufenthalt notwendig wurde, um das Leben des Patienten zu retten.
Die Preis-Leistungs-Frage
Die Eingriffe, welche bei der Kosmetischen Chirurgie vorgenommen werden, werden von Krankenkassen und Versicherungen nur in absoluten Ausnahmefällen übernommen. Diese sind beispielsweise dann der Fall, wenn die Verletzungen eines Unfalls den Betroffenen entstellt haben oder er aufgrund seines Aussehens körperlich oder psychisch erheblich leidet. Übernommen werden die Kosten dennoch außerordentlich selten, sodass man lieber damit rechnen sollte, selbst dafür aufzukommen – und das ist keine geringe Belastung. Finanzierungen existieren zwar, doch auch sie bedeuten ein finanzielles Wagnis und man kann sich nie ganz sicher sein, ob das Ergebnis die Investition auch wirklich wert ist. Nach einer Fettabsaugung ist man zwar nicht mehr so füllig wie vorher gebaut, dafür hängt jedoch die Haut schlaff herunter und es wird einige Zeit dauern, bis man so aussieht, wie man es sich vorstellt. Deswegen sollte man vor jedem plastischen Eingriff auch abwägen, ob er sich wirklich auszahlt und ob es nicht doch einen anderen Weg gibt, sich die individuellen Wünsche rund ums Aussehen zu verwirklichen. Erst, wenn man sich sicher ist, dass der Eingriff die einzige sinnvolle Lösung ist, also nach dem Beratungsgespräch und ausreichender Bedenkzeit, sollte man ihn in Erwägung ziehen.