Das Element Wasser hat eine ganz besondere Wirkung auf den Körper. Im Urlaub fahren wir ans Meer, um dort neue Energie zu tanken. Die warme Badewanne am Abend verspricht Entspannung pur. Und wer außerhalb der eigenen vier Wände abtauchen möchte,um Wellness und Entspannung zu finden, kann dies in Thermen und Spa-Einrichtungen tun. Die heilende Kraft von Wasser und das Bad in Thermalquellen wird seit der Antike kultiviert. Durch das Baden fanden die Menschen von jeher einen Zustand der Entspannung, der als wichtiger Ausgleich zum anstrengenden Alltag diente. In den letzten Jahre wird diese Kultur verstärkt wiederentdeckt.
Spa – Was ist das eigentlich?
Spa steht grundsätzlich für Einrichtungen im Sinne von Gesundheit und Wellness an den unterschiedlichsten Orten. Im Englischen steht der Begriff Spa außerdem gleichbedeutend zu dem deutschen Namenszusatz „Bad“.
Zu den typischen Angeboten eines Spa-Bereiches gehören Schwimmbäder, Saunen, Entspannungsbereiche, Fitnessangebote und Massagen. Spa-Ressorts sind Hotels oder Pensionen, deren Schwerpunkt auf dem Bereich Wellness liegt. Sie bieten neben der Unterkunft zusätzlich häufig auch kosmetische oder naturheilkundliche Behandlungen, Ernährungsberatung und Fitnessprogramme an. In sogenannten Day Spas finden die Anwendungen in kleinerem Rahmen und kürzeren Anwendungen statt.
Das Wort Spa entstammt der gleichnamigen belgischen Stadt in den Ardennen. Spa, das vor allem wegen seiner mineralischen Quellen berühmt ist, wird schon seit dem 16. Jahrhundert als Kurbad besucht. Die Quellen von Spa sind zum Teil sehr mineralstoffhaltig und vor allem reich an Schwefel und Eisen. Im 18. und 19.Jahrhundert wurde Spa zu einem klassischen Kurbad ausgebaut, das von vielen bekannten und illustren Persönlichkeiten regelmäßig besucht wurde. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff Spa im Englisch immer mehr ein Synonym für Heilquelle und Wasserbecken.
Angebote in Thermen
Wellness wird heute großgeschrieben. Zeiten und Orte, die Entspannung vom Alltag bieten sind wichtig für das Wohlbefinden, und werden von vielen Menschen regelmäßig besucht. Ganz oben auf der Liste stehen dabei Einrichtungen wie Therme, die neben den Schwimmbecken eine große Bandbreite an zusätzlichen Angeboten bereitstellen.
Häufig sind Therme in zwei Bereiche unterteilt: Der Bereich für Schwimmer und der Sauna-Bereich. In der Schwimmerzone bieten unterschiedlich temperierte Becken Abwechslung und Erfrischung für den Körper. Diese Becken sind zum Schwimmen da, außerdem werden dort regelmäßig Bewegungskurse im Wasser, wie beispielsweise Aquagymnastik angeboten.
Salzhaltige Solebecken mit warmer Wassertemperatur regen den Stoffwechsel an und haben eine heilkräftige Wirkung auf den Organismus. Sie gehören schon eher zum Wellness- und Entspannungsbereich. In der Schwimmzone sind häufig auch Dampfkabinen, Dampfgrotten oder Textil-Saunen zu finden. In dieser Vorstufe zur Sauna sind die Temperaturen noch gemäßigt, und sie werden im Gegensatz zur Sauna bekleidet genutzt. Die feuchte Wärme trägt zur Entspannung des ganzen Körpers bei und hilft, Schlacken und Giftstoffe aus dem Gewebe zu lösen.
Thermalbäder haben uralte Tradition
Schon immer gab es Orte, an denen Wasser mit besonders heilkräftiger Wirkung zutage trat. Dort wurden schon ca. 400 v. Chr. die ersten Thermalbäder eröffnet. Der Ursprung des öffentlichen, gemeinsamen Badens lag vermutlich in Griechenland, und wurde von den Römern weiter kultiviert und als Ritual fester Teil des Alltags. Es gab sowohl private Badehäuser als auch öffentliche Therme, die gegen ein kleines Entgelt von jedem Menschen genutzt werden durften. Frauen und Männer badeten für gewöhnlich getrennt voneinander. Der Besuch der Therme war eine kommunikative Angelegenheit. Denn neben der Körperhygiene spielte vor allem auch der soziale Kontakt und Austausch eine große Rolle. Baden war ein beliebtes und weit verbreitetes Freizeitvergnügen, das Menschen jeder Schicht zusammenführte. Neben den Wasserbecken, in denen man schwamm und sich tummelte, wurden auch schon Massagen und Schönheitsbehandlungen angeboten. Im Rahmen der Völkerwanderung zerfiel dann allerdings die Badekultur, weil die aufwendigen Anlagen der Badehäuser meistens nicht länger aufrecht erhalten werden konnten.
Eine besondere Badekultur gab und gibt es auch in der ungarischen Hauptstadt Budapest, der französischen Stadt Evian, dem tschechischen Karlsbad, im britischen Bath und den Montecatini Thermen in Italien. Dort finden sich alte Badehäuser, die neben ihrer Bedeutung als Freizeiteinrichtung durch ihre Bauweise auch architektonische Perlen der Region bilden. Heute nimmt die Bedeutung von Thermen und Spa-Einrichtungen immer mehr zu, und das Angebot an Entspannungsmöglichkeiten wird stetig erweitert.
Die richtige Anwendung finden
Wer auf der Suche nach Entspannung ist, findet häufig ein großes Angebot vor. Da heißt es dann, sich für den individuell passenden Schwerpunkt zu entscheiden, was oftmals nicht so einfach ist. Thermen haben unterschiedliche Themenbereiche. Sie sind beispielsweise auf Familien ausgerichtet, und bieten dann auch spezielle Becken für Kinder mit Rutschen und anderen Spielmöglichkeiten. Wer Ruhe sucht, der findet diese eher in den Sauna-Bereichen der großen Therme oder in Einrichtungen, die nur Besucher mit einem Mindestalter Eintritt gewähren.
Zusätzlich zum Besuch der Schwimmbecken, Saunen oder Dampfkabinen können je nach Wunsch auch zusätzliche Angebote gebucht werden. Eine Massage löst ganz gezielt Verspannungen, der Besuch im Solarium versorgt Haut und Körper mit Sonnenlicht. Meistens bleiben keine Wünsche offen, und im besten Fall verlässt man das Bad erholt in wohliger Entspannung.