Die Römer taten es schon, die Finnen wollen es erfunden haben, selbst bei den Indianern gab es entsprechende Einrichtungen in Form von Schwitzzelten: Saunieren. Entspannendes Schwitzen in einer Sauna, wohltuend für Körper und Geist, gesundheitsfördernd und ausgleichend. Mit regelmäßigen Saunagängen tut man seinem Körper etwas richtig Gutes. Doch wie so oft, das Gewusst-Wie ist mit entscheidend. Neben den richtigen Anwendungen von Heiß und Kalt, die wichtig für das körperliche Wohlbefinden sind, gibt es auch in der Sauna einige wichtige Benimm-Regeln, deren Nichtbefolgen den Tritt ins Fettnäpfchen bedeuten. Sogar der Deutsche Saunabund hat einige goldene Regeln für seine Mitglieder veröffentlicht.
Schon vor der Sauna
In der Sauna wird gemäß der Natur der Sache geschwitzt. Körpergerüche sind nicht unbedingt vermeidbar, sollten aber auch nicht durch das eigene Verhalten forciert werden. Deftige Mahlzeiten, Knoblauch, Zwiebeln oder erheblicher Alkoholkonsum am Tage vorher machen das Saunaerlebnis für das Umfeld nicht gerade zum Vergnügen. Der Raum ist oftmals sehr begrenzt, so dass man keine Chance hat, unangenehmen Ausdünstungen seines Nebenmannes oder -frau auszuweichen. Auch das eigene Parfum, zu reichlich aufgetragen, stößt beim Mitbesucher der Sauna vielleicht nicht auf die nötige Gegenliebe. Obligatorisch ist ebenfalls ein gründliches Duschen vor dem Besuch der Schwitzkabine, dieses sollte selbstverständlich sein. Nach dem Duschen das Abtrocknen nicht vergessen, denn Niemand sollte wie ein triefender nasser Pudel die Saunakabine betreten, zumal eine nasse Haut nicht optimal schwitzen kann.
Hinein ins Vergnügen
Dass die Badeschlappen vor der Saunakabine abgestellt werden, ist ebenso selbstverständlich. Niemand möchte drinnen einen Schuhhaufen übersteigen müssen. Wie im wahren Leben gilt auch in der Sauna ein gesunder Anstand und Höflichkeit als angebracht. Beim Eintreten den Anwesenden einen „Guten Tag“ zu wünschen oder ein schlichtes, freundliches „Hallo“ über die Lippen zu bringen, ist Usus. Ist das freie Plätzchen erspäht, fragt der höfliche Saunagast trotzdem den Sitznachbar, ob der Platz noch frei ist, bevor das eigene Handtuch drapiert wird. In einer beengten Räumlichkeit wie einer Sauna dringt man automatisch in die Intimsphäre eines Anderen ein, so dass sich ein noch respektvollerer Umgang ziemt.
Das eigene Handtuch muss so groß sein, dass es ausreichend Platz bietet, dass kein Körperschweiß auf die Liegebänke tropft. Weiß man aus Erfahrung, dass man sehr stark schwitzt, ist es angebracht, ein zweites kleineres Handtuch zum Abwischen von Schweiß mitzunehmen. Niemand möchte mit den Körpersäften seines Nachbarn besprüht werden! Apropos Handtuch: Es ist verpönt, auf ein fremdes Handtuch zu treten. Möchte man den Platz wechseln oder die Kabine verlassen, sollte man freundlich fragen, ob man vorbei dürfe, damit der andere Gast sein Handtuch eventuell beiseite nehmen kann. Einige Regeln sind von Land zu Land unterschiedlich. So gibt es zum Beispiel in Finnland wieder etwas andere Regeln als hier.
Schwitzen mit Anstand
Nackt sind alle, die Situation ist völlig normal, doch mancher Patzer kann böse Minen bei den anderen Gästen hervor rufen. Starren oder Gaffen gilt als unverschämt, die Sauna ist kein Ort der sexuellen Stimulierung. Immer bedacht werden sollte: wie würde ich mich fühlen, wenn …? So auch im restlichen Gehabe: leise Gespräche oder ein Schwätzchen sind natürlich erlaubt. Lautstarke Diskussionen der letzten Fussballergebnisse oder anzügliche Kneipenwitze haben in der Saunakabine jedoch nichts zu suchen. Es ist ein Ort der Entspannung, und nicht jeder möchte an den letzten Lästereien über den Arbeitskollegen oder gar den Ergebnissen der letzten Gallensteinuntersuchung teilhaben.
Zu guter Letzt: Bekannte getroffen?
Wer in der Sauna unerwartet auf Bekannte trifft, ist oftmals etwas peinlich berührt. Es gibt jedoch keinen Grund dafür. Locker und freundlich die Situation retten, vielleicht nebenbei das Handtuch über seine Scham richten und ganz unbefangen seinen Saunagang genießen.